Sonntag, 23. April 2017

12h-Trainingslauf in Sarvar

Was wäre das Ultralaufjahr ohne einem Gastspiel in Sarvar? Heuer allerdings als Vorbereitung auf Gols nur still und leise als 12-Stunden-Trainingslauf, aber trotzdem angemeldet für 24 Stunden, weil vielleicht bräuchte ich für meine (Trainings-)Ziele länger. Diese waren:

C: mindestens einen 100km-Lauf absolvieren, egal wie lange es braucht
B: neue Bestleistung (bisher 115,497km) innerhalb von 12h erreichen
A: die 120km (=sub 6:00min/km) knacken

Das Ganze aufwandsminimiert ohne Betreuung auf mich allein gestellt - für meine Lieblingsbeschäftigung der Errechnung wieviele Kilometer denn noch möglich sind, hatte ich mir eine kleine Garmin-App für meine 920XT programmiert. Letztere schaffte es auch, mich bei optimalen Bedingungen (kühl, bedeckt, kein Regen, kaum Wind) defensiv starten zu lassen und recht gleichmäßig in ca. 5:50-5:55min/km dahinzugleiten. Das Feld flog nur so an mir vorüber (das erste Mal wurde ich nach 4 Kilometern überrundet :-o), aber ich hatte mein eigenes Top-Ziel, die 120km. Mit hochgerechneten 121-122km waren die auch immer in Griffweite.

Nach 7 Stunden und 72km machte sich bemerkbar, dass der bisher längste Trainingslauf nur 6h bzw. 61km dauerte. Die Beine wurden schwer, der Kopf negativ. Da traf es sich gut, dass Szilvia Lubics (ja, die Spartathlonsiegerin!) mit Problemen kämpfend ebenfalls (mehrere Runden voraus) in meinem Streckenbereich und meiner Pace (!!) lief und ich mich zeitweise anhängen konnte. So war das zweite Drittel dann auch bald überstanden und es fehlte nur mehr ein Marathon in ca. 4h18 um die 120km zu erreichen - das muss doch gehen. Die 100km in 9:52:50 waren nur knapp über meiner (aber schwachen) Bestleistung von 9:52:35 absolviert, jetzt nur nix Blödes mehr machen und der aufkommende Wind würde hoffentlich weiter nur bei Böen sturmartig bleiben, dann knacke ich die 120km. Nach 10h30 rührte sich der Magen etwas - nein, Klostopp gibt's jetzt sicher keinen, denn dann sind die 120km weg. Also nur mehr ganz wenig Kohlenhydrate zuführen und weiter. Und nach 11:57:48 war es geschafft: 117 Runden = 120,62km waren absolviert. Interpoliert mit dem km/min-Schnitt der darauffolgenden Runde waren es dann in 12h 120,97 Kilometer. Für großen Jubel fehlte mir allerdings die Energie - die letzten 2 Stunden waren zwar tempomäßig weiter gleichmäßig, aber zunehmend anstrengend.

Nach einer Pause für Verpflegung und Kleiderwechsel probierte ich noch, was noch weiter möglich ist - im Kopf die Stimme von Didi K., der einmal sagte "hast du 120km in 12 Stunden, sind die 200km ein Spaziergang". Nun, da musste ich doch eher flotten Schrittes spazieren, dann rechnete meine App hoch, dass eine neue Bestleistung (>193,123km) möglich wäre, mit etwa 15km Laufen auch die 200km. Aber dafür war ich schon zu angeschlagen und das wäre sowohl körperlich als auch mental kein Training mehr sondern eine harte Wettkampfeinheit. Im Hinblick auf die Regenerationszeit und das weitere Training für Gols in nicht einmal fünf (puh, sobald schon?) Wochen ließ ich es dann nach knapp über 14h und 130,92km gut sein.

Das (wenige) Training scheint jedenfalls dennoch zu wirken. Und in Gols gibt's dann motiviert durch meine Benefizaktion martin24h.jimdo.com vollen Einsatz und Wettkampfhärte!

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